Epochenwechsel in Lateinamerika

Epochenwechsel in Lateinamerika
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Maristella Svampa Epochenwechsel in Lateinamerika Progressive Regierungen, Extraktivismus und... mehr
Produktinformationen "Epochenwechsel in Lateinamerika"

Maristella Svampa
Epochenwechsel in Lateinamerika
Progressive Regierungen, Extraktivismus und soziale Bewegungen
aus dem Spanischen von María Cárdenas
ISBN 978-3-89771-261-4
Erscheinungsdatum: August 2020
Seiten: 320
Ausstattung: softcover

Epochenwechsel in Lateinamerika ist eine profunde Analyse der politischen Transformationen in Lateinamerika seit Beginn des 21. Jahrhunderts. Die argentinische Professorin für Soziologie Maristella Svampa beschreibt anschaulich, wie die progressiven Regierungen ihr Wirtschaftsmodell und ihre soziale Umverteilung auf dem Neo-Extraktivismus aufbauten. Der Neo-Extraktivismus, eine Entwicklungsstrategie, die auf höchstmögliche Ausbeutung von Rohstoffen und Agrarland für den Export ausgerichtet ist, prägt die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der meisten Länder des Subkontinents bis heute. Die Folgen sind über­wiegend negativ: Extraktive Industrien wie Berg­bau, Erdöl oder Agrobusiness sind verantwortlich für massive Menschenrechtsverletzungen, weisen eine verheerende soziale und Umweltbilanz auf und bieten kaum Impulse für die lokale Ökonomie.

Svampa beschreibt, wie sich der Kapitalismus unter den angeblich linksgerichteten Regierungen entwickelte und mit welcher Härte in Lateinamerika gegen sozioökologische Basisbewegungen vorgegangen wurde und wird. Gleichzeitig stellt sie heraus, wie sich durch feministische Forderungen, indigene Bewegungen und Widerstandskämpfe gegen Monokulturen und offenen Bergbau Widerstand ›von unten‹ formierte, der durchaus Niederschlag in politischen Transformationen fand: vom »buen vivir« in den Verfassungen Ecuadors und Boliviens über die Ausweitung indigener Autonomie bis hin zum Sozialprogramm »bolsa familia« in Brasilien, das Millionen Brasilianer*innen von der Armut befreite. Svampa macht aber auch deutlich, dass das grundsätzliche Manko – das Privateigentum an gemeinschaftlichen Ressourcen – von linkspopulistischen Parteien nicht angegangen wurde, was die brutale Repression der Widerstandsbewegungen ebenso erforderte wie die Regierungswechsel herbeiführte.

Ihre Kritik und ihre Konzeptualisierungen ermöglichen ein Verständnis der jüngsten Geschichte Lateinamerikas, in der entscheidende Impulse ›von unten‹ kommen, während die Ursachen des Niedergangs im politischen Ansatz des Neo-Extraktivismus liegen. Svampa analysiert diese jüngsten politischen Prozesse, ohne die mittel- und langfristige Perspektive aus den Augen zu verlieren.

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